Beim Besuch der Stadt Tozeur und ihrer Umgebung beeindruckt vor allem die traditionelle Architektur der Häuser, die mit kleinen ockerfarbenen Lehmziegeln gebaut werden.
Diese Ziegel werden in Handarbeit in traditionellen Brennöfen hergestellt. Bei diesem Vorgang lassen sich folgende Schritte unterscheiden.
Das Mischen
Zunächst werden Lehm und Sand gemischt, eingeweicht und anschließend lange mit Füssen und Händen bearbeitet.
Das Formen
Die Lehmmischung wird mit Hilfe von Holzrahmen, die jeweils aus zwei ziegelgroßen Kästchen bestehen, in Form gebracht. Um ein zu schnelles Trocknen zu verhindern werden die Ziegel mit Asche bedeckt.
Das Trocknen
Im nächsten Schritt werden die Ziegel zunächst in der Sonne getrocknet, anschließend nachgeformt und ein zweites Mal getrocknet. Dabei werden sie auf ihre Schmalseite gelegt, um eine gleichmäßigere Belüftung und Trocknung zu erreichen. Das Trocknen dauert mehrere Tage.
Der Brennofen
Der Brennofen wird direkt in den Boden gegraben und besteht aus zwei Etagen. Im unteren Bereich befindet sich das Brennmaterial, darüber wird eine mit Öffnungen versehene Kuppel errichtet, durch die die warme Luft zirkulieren kann. Die Ziegel werden im oberen Bereich aufeinandergestapelt.
Am Beginn des Brennprozesses verwendet man kleine Palmblätter, die eine gemäßigte Temperatur erzeugen. Anschließend werden große Palmblätter in den Ofen eingeführt, um die Temperatur auf bis zu 900°C zu erhöhen. Der Brennvorgang dauert einen ganzen Tag. Anschließend werden die Ziegel im Ofen vier Tage lang abgekühlt, dann kann der Ofen geöffnet werden.
Ziegelmauern in der Altstadt von Tozeur
An den Fassaden der Häuser bilden die Ziegel großflächige Motive aus Rauten, Zickzackmustern, stilisierten Schlagen oder Palmen.
Deutsch
